Die Welt durch Pferdeohren Die Welt durch Pferdeohren RReiterreisen durch eiterreisen durch KIRGISISTAN KIRGISISTAN SCHWEIZ SCHWEIZ KATALONIEN KATALONIEN KOLUMBIEN KOLUMBIEN RUMÄNIEN RUMÄNIEN Heft 1/2024 1

Foto: privat 3 3

42 44 46 50 52 54 56 60 Kolumbien Eldorado für Entdecker Fülle, Farben und Vielfalt Kolumbien Info, PEGASUS Programm Reisebericht Kolumbien Der große Hacienda Trail Die verschiedenen Reitweisen Englisch, Western, Klassisch Rumänien Hoch hinaus in Transsilvanien Das wilde Land Europas Info Rumänien, PEGASUS Programm Reisebericht Rumänien Abenteuer Transsilvanien Vom Bodensee in die Karpaten Interview mit Auswanderin Katrin Reitweisen 62 64 66 66 67 FOLLOW the HORSES Highlander - Schottlands Urgesteine Fun Facts Wissenswertes aus der Reiterwelt zum Staunen und Schmunzeln Impressum PEGASUS Magazine Bisher erschienen Vorschau aufs nächste Heft t a v i r p , r e h c r ä K e l e i r b a G : s o t o F 5

PEGASUS im Netz Immer aktuell – alles auf einen Klick: t a v i r p , l l a o K e n n o v Y : s o t o F 77 ReiseberichtePresseberichte und Erfahrungsbe-richte aus aller Welt von den PEGA-SUS Produktmanagerinnen und von Kundinnen. Auf der Webseite finden Sie die Berichte beim jeweiligen Pro-gramm oder aber unter „Info“. www.reiterreisen.com/community.htm KundenfeedbacksZu den meisten Reisen gibt es bereits jede Menge Rückmeldungen, die Ihnen bei der Auswahl der richtigen Reise helfen. Einfach auf der jeweili-gen Programmseite „Kundenbeurtei-lung“ auswählen. Mitreiterbörse Neu ist das PEGASUS Reiterreisen Forum, bei dem Sie MitreiterInnen für Ihr nächstes Reitabenteuer finden und sich über die Reisen austauschen können. https://forum.reiterreisen.com/ Neue ReisenImmer wieder entdeckt das PEGASUS Team für Sie neue Reiterreisen auf der ganzen Welt, von Mallorca bis Geor-gien gibt es einiges zu entdecken. www.reiterreisen.com/neu.htm Premium Reisen„Once in a life time“ ist das Motto der ausgewählten PEGASUS Reitprogram-me, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten! Vom Horse Drive bis zur Reit-safari in der Masai Mara... www.reiterreisen.com/premium.htmNewsletter Bleiben Sie auf dem Laufenden mit unserem monatlichen Infobrief: Neue Reisen, Messeauftritte, Last Minute, Specials, Gewinnspiele uvm. Zur Anmeldung QR Code scannen

ie Kraft der Urnatur ie Kraft der Urnatur Kirgisistan Kirgisistan 9 9

Tierhaltung in endlosen Weiten Orientalisch anmutende Gedenkstätte Spektakuläre Bergformationen Novokirghize Das ursprünglich kleine, dem mongolischen entstammende Steppenpferd wurde in der Sowjetzeit mit Donpferden, Vollblütern und Russischen Tra- bern vermischt und zum Novokirghize (Neuer Kirgise) veredelt. Auch die Tourenpferde sind Novokirghizen. Rassetypisch ist der Goldschimmer im Fell, ähnlich wie beim turkmenischen Achal Tekkiner. PEGASUS REITPROGRAMM Länderinfo Kirgisistan Kumis Die vergorene Stutenmilch Kumis ist das Nationalgetränk vieler zentralasiatischer Völker. Sie wird in einem mehrtägigen Verfahren des Lagerns und Gärens hergestellt und am Ende im Holzfass gerührt. Geschmacklich gewöhnungsbedürftig, aber fraglos gesundheitsfördernd. Fotos: privat 11 11 Kirgisistan ist ein touristisch noch wenig erschlos-senes Land und somit ein echter Geheimtipp. Nur drei- bis viermal im Jahr lädt unser Partner ein zur abenteuerlichen Reittour durch Berg-, Steppen- und Seenlandschaften des zentralasiatischen Landes. Kirgisische Menschen und Pferde sind von anste-ckender Zufriedenheit . www.reiterreisen.com/av-wkgri01.htmGröße: 199 951 km²Einwohnerzahl: 7 MillionenHauptstadt: BischkekSprache: Kirgisisch, RussischReligion: Überwiegend IslamWährung: SomKlima: Kontinentales Trockenklima Beste Reisezeit: Juni bis August

„Muh“ ertönt es wiederholt nur wenige Meter von unserem Zelt entfernt. Es ist sieben Uhr morgens, wir befinden uns auf einer rund 3000 Metern hohen Hochebene im Süden Kirgisistans. Gestern morgen sind wir - zehn Gäste aus Deutschland, Österreich und der Schweiz - zu unserem zweiwöchigen Abenteuerritt quer durch Kirgisistan aufgebrochen. Von Tash Rabat sind wir über grüne Wiesen, vorbei an markanten Felsen immer weiter hinauf- geklettert, angeführt von Saty, dem Veranstalter, und Jungreitführer Beka, sowie der Übersetzerin Asel. Nahe einer Rinderherde haben wir das Camp errichtet. Nach dem zwanzigsten „Muh“ ergeben wir uns, schlüpfen aus dem Schlafsack und bauen unsere Zelte ab - sehr zur Freude der drei Bullen, die sich - offensichtlich froh über den Abzug der Eindringlinge - auf ihren angestammten Platz legen und zufrieden wiederkäuen. Nach dem Frühstück steige ich in den Sattel des kleinen Hengstes Tiko. Die Kirgisen reiten fast ausschließlich Hengste, nur einen Wallach haben wir dabei. Dieser hat es als Hengst zu wild getrieben, zahlreiche Narben zeugen von heftigen Kämpfen. Der hübsche Schimmel ist auch als Wallach noch sehr agil. Statt sich wie die anderen seinem Schicksal zu fügen, galoppiert er trotz Fußfesseln durch den Fluss davon. Zwei weitere Pferde schließen sich ihm übermütg bockend an, und Beka muss losreiten, um die Ausreißer wieder einzufangen. Die anderen Hengste stehen gesattelt bereit. Deren Quietschen bringt unsere Reitführer nicht aus der Ruhe. Unterwegs merken wir kaum, dass wir Hengste reiten. Nur zwei oder drei unserer Pferde reagieren überhaupt, wenn wir auf fremde Pferde treffen. Völlig kalt lässt sie die Begegnung mit Ziegen, Schafen und Rindern. Oder auch den urigen Yaks, die wir vor allem am Steppen- see Son Kul antreffen. Zottelige Yaks Blick auf den Son Kul Unser Guide Saty Zwischen Himmel und Erde 13 13

Lässig durchqueren die Pferde rauschende Gebirgsbäche in den Dörfern, deren silberne Kuppeln sich von den Lehmbauten abheben. Die Dörfer sind alle recht ähnlich: Ockerfarbene Lehm- bauten in grünen Ebenen, durchzogen von Wasserkanälen. Teils sind die Häuser weiß gestrichen. Dächer, Hoftore und Zäune erstrahlen vielfach in leuchtendem Türkis. Jedes Haus ist um- geben von einem Garten, in denen häufig ein Pferd, ein Kalb oder ein Esel steht. Fast jeder Hof hat auch einen Hund und ein paar Hühner. Am Straßenrand treffen wir Kälber, die tagsüber im Dorf herumstreifen, während die Kühe auf den Weiden grasen. Die Leute mustern uns interessiert und grüßen freundlich. Schüch- tern, aber neugierig linsen Kinder hinter den Hoftoren hervor. Das Leben in dem überwiegend muslimischen Land ist traditio- nell. Zwar können auch die Frauen reiten, aber dennoch scheint die Rollenverteilung recht starr. Frauen sind für Haushalt und Kinder zuständig, Männer kümmern sich um die Viehherden. Satys Schwester Gylmira ist eine Ausnahme. Sie ist eine selbstbe- wusste und eigenständige Frau: Während des Trails begleitet sie uns im alten russischen Kleinbus und sorgt für das leibliche Wohl der Gäste. Mit ihrer freundlichen, fürsorglichen Art ist sie die gute Seele unserer Tour. Ansonsten arbeitet die geschiedene Mutter von mehreren Kindern in der Elektrotechnik und betreibt neben- bei einen kleinen Bauernhof in Kalinovka nahe der kasachischen Grenze, dem Ausgangspunkt unserer Ritte. Saty, der selbst in der Schweiz lebt und nur im Sommer für die Trails heimkehrt, spannt seine ganze Familie ein: Die Schwester als Köchin, den Bruder als Fahrer und Neffe Beka als zweiten Guide und Pferdepfleger. Beka lehrt uns auch fleißig Kirgisisch, so dass wir am Ende über einen Basiswortschatz von Schnecke (Ülül) bis Auf Wiedersehen (Koş boluŋuz) verfügen. Weitere Familienmitglieder und Bekannte lernen wir in den Dörfern und Jurten kennen, wo wir übernachten. An einem Abend kommen mehrere Freunde Satys zu Besuch in unser Zeltcamp. Der Abend wird zu einem fröhlichen Wiedersehensfest mit kirgisischen und deutschen Liedern am Lagerfeuer. Zu Pferd haben wir nun das Land einmal von Süd bis Nord durch- quert. Nach zahlreichen Bergpässen, ausgedehnten Steppen, wilden Flüssen und typischen Dörfern nähern wir uns den kargen Felswänden, die die Grenze zu Kasachstan markieren. Am elften Reittag erreichen wir schließlich wieder Kalinovka. Ein großartiges Abenteuer in einem kaum erschlossenen Land liegt hinter uns. Nach einem Abschiedsfest auf Gylmiras Hof heißt es Lebewohl zu sagen. Saty und unsere liebenswerte, immer fröhliche Asel begleiten uns zurück in die Hauptstadt Bischkek. Die etwa 900 000 Einwohner große Stadt ist relativ neu, schließlich waren die Kirgisen wie die Mongolen lange Zeit Nomaden. Parks, Springbrunnen, Plätze und Cafés verleihen der Hauptstadt ein eigenes Flair. Auf dem Markt und im Kaufhaus decken wir uns ein mit Souvenirs - von Filzkissen über Taschen bis hin zu Zaumzeugen. Verwurzelt zwischen Asien und Orient, bietet Kirgisistan ein einmaliges Abenteuer, kulturell wie auch landschaftlich. Gewiss werden wir noch lange an die Düfte, die Blumen, die lachenden Menschen, die schönen Pferde und die hohen Berge dieses natur- gewaltigen Landes zurückdenken. Jessica Kiefer www.reiterreisen.com/av-wkgri01.htm Fotos: privat 15 15

braven Pferden Geländeerfahrung. Sie ersetzen jedoch nicht den fundierten Reitunterricht, der Ihnen die Geheimnisse der feinen Kommunikation mit dem Pferd offenbart und Sie Schritt für Schritt zu einer fortgeschrittenen Reiterin macht. Aber zurück zu Ihrem Reitwochenende: Den Anfang haben Sie geschafft? Nun sitzen Sie im Saloon mit den anderen Gästen und lassen bei einem verdienten Bier die Erlebnisse Revue passieren. Wenn sich das alles ganz wunderbar anfühlt und Sie mit einem Glücksge- fühl nach Hause reisen, ist der erste Schritt getan. Am besten, Sie finden nun eine gute Adresse, bei der Sie zumindest für ein hal- bes Jahr regelmäßig Reitstunden nehmen können. Im nächsten Reiturlaub können Sie dann schon bei den etwas Fortgeschritte- neren mitreiten und den ersten Galopp wagen. Und irgendwann reicht es auch für den ersten Wanderritt - willkommen in der fabelhaften Welt der Pferde! Jessica Kiefer Unerlässlich für Anfänger: Longenunterricht Reitabenteuer im Bayerischen Wald Hier starten Sie durch: Strandritt in Irland Cowgirlfeeling in Arizona In folgenden Ländern bietet PEGASUS Reitprogramme für An- fänger, Einsteiger und Wiedereinsteiger: Deutschland Im Bayerischen Wald, im Allgäu und in der Rhön können An- fänger sich in Western- oder Englischsattel schwingen und ihre ersten Ausritte machen. Frankreich Elsass, Pyrenäen oder die Atlantikküste stehen zur Wahl. La Vie en rose inklusive. Irland Irische Tinker, Connemara Ponys und weitere Rassen stehen Anfängern in Galway und in der Grafschaft Sligo zur Verfügung. Die irische Fröhlichkeit hilft, Ängste zu überwinden. Italien Ergänzen Sie Ihren Reiteinstieg in Bella Italia mit den Genüs- sen der Toskana, in den Abruzzen oder den schönsten Seiten Sardiniens. Österreich Im Mühlviertel nehmen Sie zuerst einige Reitstunden, um dann den ersten Vorgeschmack auf das riesige Wanderreitnetz zu bekommen. Polen Einsteiger erwarten Reitstunden und Schrittausritte. Sie woh- nen wie die Könige im alten Schloss mit modernem Komfort. Portugal Neben der gepflegten Reitanlage bietet das Portugal-Pro- gramm Sandstrand, Fünfsternehotel mit Sport und Wellness. Spanien Reiten lernen im Gelände bis hin zum ersten Strandritt: In An- dalusien auf der Rancho La Paz und an der Cabo de Gata sowie auf Mallorca sind Anfänger goldrichtig. Afrika Als Anfängerin auf Reitsafari? Auf den Lodges in Namibia, Süd- afrika und Uganda können Sie in sicherer Umgebung Giraffen und Zebras aufspüren. Amerika Wer vom Cowboyleben träumt, kann sich bei den Guestranches in Arizona, Colorado und oder British Columbia in den Western- sattel schwingen. www.reiterreisen.com/_suche/ Geben Sie im Feld Erweiterte Suche Anfänger ein, dann finden Sie die jeweiligen Programme. Fotos: Archiv Boiselle, privat 17 17

Spätes Glück im Sattel Reiten für eine späte Anfängerin Maria Kiefer, neuerdings im „Unruhestand“ und neu- gierig auf das Leben, unterstützt das Pegasus Team stundenweise und erzählt von ihrer kürzlich begonne- nen Reiterkarriere. Durch meine reitende Tochter bin ich schon länger mit Pferden vertraut. Mit Jessica bin ich öfter unterwegs, allerdings eher zu Fuß mit einem Pferd am Führstrick. Doch jetzt soll endlich auch mein Traum vom Reiten in Erfüllung gehen. Mit 64 Jahren gönne ich mir meinen ersten Profi-Reitunterricht auf einem Hof auf Mallorca. Wie es sich gehört, beginnt jeder Ritt mit dem Kennenlernen des Pferdes, in meinem Fall war es „Mis- tral“, ein freundlicher Wallach. Nach dem ersten Beschnuppern folgt das Striegeln und Bürsten, während Reitführerin Lily mit dem Sattel anrückt. Reithelm auf den Kopf, ein Mäuerchen dient als Aufstieghilfe, und im nächsten Moment sitze ich auf Mistrals Rücken. Auf einem Übungsplatz erklärt Lily mir die wichtigsten Hilfen. Nach Anreiten und Anhalten steuere ich Mistral schon durch einen kleinen Parcours mit Slalom. Und schon geht es ins Gelände. Ich fühle mich sicher zwischen Lily mit Stute „Frozen“ und Anni auf Stute „Rubi“, die extra mitreitet, um das Ereignis mit der Kamera festzuhalten. Was für ein Gefühl, zu Pferd in dieser endlosen Natur unterwegs zu sein. Bald schon reiten wir mal hintereinander, mal nebeneinander. Wenn es etwas Besonderes zu sehen gibt, wird gestoppt. Lily behält mich immer im Blick, und dennoch lässt sie mich den eigenen Rhythmus finden. Es erstaunt mich, dass mein Pferd mir vertraut und ich deshalb auch selbst entspannt bin. Nach Olivenhainen und der hofeigenen Schafherde entdecken wir eine Mutterkuh mit ihrem frisch ge- borenen Kälbchen. Wir sind hell entzückt. Und dann der Blick auf das Meer! Ein Panorama der Extraklasse folgt auf das andere. Von mir unbemerkt legt Mistral einmal die Ohren an und gibt Rubi zu verstehen: halte Abstand! Anni reagiert sofort. Mir wird klar, ich bin Anfängerin, noch ohne Sensibilität für solches Pfer- deverhalten. Auf dem Rückweg ist Mistral souverän und nicht aus der Ruhe zu bringen. Manchmal muss ich ihn sogar ein wenig an- treiben, denn er macht es sich hinter den anderen gemütlich. Lily und Anni also vorneweg und ich mit Mistral gemächlich hinten- drein, so kommen wir fröhlich zurück. Und sofort ist jemand da, der sich nach unserem Wohlbefinden erkundigt, nach den Pferden sieht und beim Absatteln hilft. Hier ist ein Team aus professionellen Männern und Frauen am Werk. Die Pferde sind gut eingeritten, werden ihrem Charakter entsprechend eingesetzt und haben ein gutes Leben. Unange- fochtener Patron ist Joan, der mit seinen Söhnen dieses Paradies aufgebaut hat. Ihn sehe ich einmal beim Training mit einem Polopony, dass von Galopp und Drehungen bis hin zu einem ge- wagten Steigen alles mitmacht. Die beiden sind wie eine Einheit - das hat mich sehr beeindruckt. Insgesamt lässt sich festhalten: Es sind wunderbare Tage auf der Finca. Nicht nur eine unpersönliche Reitstunde, nein, es ist das gelungene Miteinander, was mich so fasziniert. Und werde ich jetzt weiter reiten wollen? Ja! Bleibt noch zu erwähnen, dass sowohl der Reitbetrieb als auch die Unterkunft mit den Annehmlichkeiten von Pool, Grillplatz und vielem mehr diesen Ausflug nach Mallorca zu einem kost- baren Erlebnis gemacht hat. Grüße nach Mallorca, ich komme wieder! Maria Kiefer Der Anfängerkurs inklusive Strandritt ist buchbar unter: www.reiterreisen.com/malsta.htm Wohlfühlort für Pferde... ... und für Feriengäste Fotos: privat 19 19

Schweiz Schweiz eln den Höhen eln den Höhen Man muss nicht um die halbe Welt reisen, um das Abenteuer zu finden. Die Schweiz bietet eine enorme Vielfalt an Landschaften, Leckereien und Lebensart. Foto: privat 21 21

) n r o h r e t t a M ( n e d o b m I . S r e h c r ä K e l e i r b a G , t a v i r p : s o t o F Aufgrund der hohen Lebensqualität ist die Schweiz Traum- ziel für Urlauber und Auswanderer. Das kleine Land bietet alle sportlichen Aktivitäten, intensives Natur-Erleben, entspannen- des Nichtstun, gediegene Kultur und nicht zuletzt kulinarische Höchtsgenüsse. Legendäres Matterhorn Auf den Hochalmen ertönen Kuhglocken, und in der ganzen Schweiz können sich Besucher mit den erstklassigen Milchpro- dukten verwöhnen. Weltruf genießen vor allem Schweizer Käse und Schweizer Schokolade. Die Flanken der Berge laden ein zum Skifahren, Bergsteigen und Wandern. Wer nicht selbst klettern will, schwingt sich in den Sattel eines gut trainierten Schweizer Pferdes und lässt sich in schwindelnde Höhen tragen. PEGASUS bietet Ihnen die Mög- lichkeit, bis auf 3000 Metern Höhe zu reiten. Reittouren unter- schiedlicher Länge und Ansprüche führen durch die Walliser Alpen im französischen Teil der Schweiz. Hier erheben sich die bedeutendsten Berge: der mit 4634 Metern höchste Gipfel der Schweiz und das spektakuläre Matterhorn. Der Besuch dieser Berühmtheiten lässt sich leicht mit einer PEGASUS- Reittour verbinden. Glückliche Schweizer Kühe Alpen-Schlittenfahrt Ritt durch das Wallis 23 23

Schweizer Warmblut und Einsiedler Pferd Die Schweiz ist ein bedeutendes Reiter- und Pferdeland. Der internationale Dachverband des Pferdesports, die Fédération Equestre Internationale (FEI) hat ihren Sitz in Lausanne. Sie orga- nisiert große internationale Reit- und Fahrturniere, darunter auch die Weltreiterspiele und die Olympischen Reiterspiele. Auch die Schweiz selbst richtet angesehene internationale Reit- und Springturniere aus, wie das CHI in Genf zum Jahresausklang. Sogar eine Wochenzeitung für Reiter, die „Pferdewoche“ gibt es in der Schweiz. Diese informiert ständig über alle aktuellen Events, Er- gebnisse und News aus der Reitsportbranche. Das Prädikat ältestes Gestüt Europas gebührt dem Marstall des Klosters Einsiedeln im Kanton Schwyz. Schon seit mehr als tausend Jahren werden hier Einsiedler Pferde gezüchtet. Sie stammen von den drei klösterlichen Stutenlinien Klima, Quarta und Sella ab. Diese Abstammung ist der einzige Unterschied zum Schweizer Warmblut. Das Zuchtziel ist das gleiche. Beide Rassen werden den heutigen Anforderungen gemäß als Sport- und Freizeitpferde gezüchtet. Einsiedler Pferde, die historischen Stallungen und die barocke Klosteranlage können nach Anmel- dung besucht werden. Info: www.marstall-einsiedeln.ch/ Einsiedler Pferd / Schweizer Warmblut Meist braun, dunkelbraun oder fuchsfarben Guter, stabiler Körperbau Leistungsbereit, ausgegliche- ner Charakter Einsatz in Springen, Dressur oder Fahren, Freizeitreiten Stockmaß: 160 cm bis 175 cm Rennfieber in Sankt Moritz Einzigartig: Skijöring Rennen PEGASUS REITPROGRAMM Länderinfo Schweiz Fotos: privat, Gabriele Kärcher, pixabay (Kloster Einsiedeln) 25 Reiten, klettern, staunen ist das Motto der Reittouren durch die Walliser Alpen und Graubünden. Egal, ob Wochenendritt, ob drei-, fünf-, sieben- oder zehntägige Reittour - die Bergwelt der Alpen wird Sie in ihren Bann ziehen. Berghüttenzauber, Verlasspferde und Schweizer Lebensart machen die Touren zu Lecker-bissen für Körper, Geist und Seele.www.reiterreisen.com/alp005.htmGröße: 41 291 km²Einwohnerzahl: 8,8 MillionenBundesstadt: BernSprache: Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoro-manischReligion: ChristentumWährung: Schweizer FrankenKlima: Gemäßigtes Klima, regionale UnterschiedeBeste Reisezeit: Mai bis SeptemberEin einzigartiges Pferdespektakel findet jedes Jahr im Februar im Kanton Graubünden statt. Der zugefrorene See im Nobelort Sankt Moritz wird zum Geläuf für Trab-, Galopp- und Skijöring-Rennen. Hochkarätige Vollblüter und die High Society treffen sich zum ex-klusiven Event, dem „White Turf“. Sehen und Gesehenwerden, Wetten und Mitfiebern - darauf kommt es an. Feinste Häppchen, Chamapgner und Cocktails in gediegenen Pavillons gehören zum White Turf ebenso wie Kunst, Musik und Entertainment. Trotz aller Exklusivität fehlt der bodenständige Schweizer Charme keineswegs. Alle pferdebegeisterten Men-schen sind beim White Turf gleichermaßen willkommen.

Ausgangspunkt unseres Reiturlaubs ist der kleine Hof von Roger und Stéphanie in Sion, einer malerischen kleinen Stadt im fran- zösischsprachigen Kanton Wallis. Die beiden empfangen mich herzlich am Vorabend des Rittes. Ihr Hof bietet eine einfache, aber gemütliche Unterkunft ohne Internet. sicherheit, Ausdauer und Nervenstärke nachgesagt, was wir nur bestätigen können. Nach nur drei Stunden sind wir bereits so hoch, dass uns beim Blick nach unten fast schwindelig wird. Beim Mittagspicknick schmeckt das Käse-Sandwich mit Linsensalat, einem Stück Obst und einem Nachtisch fast wie Haute Cuisine. Die weiteren Reiter trudeln am nächsten Morgen ein, und nach dem Frühstück werden wir zum Startpunkt der zehntägigen Reittour gebracht. Dort treffen wir Reitführerin Cora. Es folgt eine Tourenbesprechung und die Einteilung der Pferde. Ich bekomme Fripouille, einen schicken Freiberger Wallach. Die ersten zehn Minuten führen wir die Pferde. Das wird zur täg- lichen Routine. Am ersten Tag geht es viel bergauf, teilweise recht enge und steinige Bergpfade. Die Pferde meistern die Strecke mit Bravour. Ich bin beeindruckt von der Kraft und Geschicklichkeit der Pferde. Mein Fripouille kennt seine Aufgabe aus dem Effeff. Wir sind bereits nach kurzer Zeit ein wundervolles Team, und ich fühle mich auf ihm völlig sicher. Freiberger Pferden wird Tritt- Es geht weiter bergauf durch den Wald, wobei die Pferde immer wieder an Brunnen oder Bächen ihren Durst löschen können, und auch wir füllen unsere Flaschen mit klarem Quellwasser auf. Am ersten Tag gehen wir nur Schritt und klettern auf über 1000 Höhenmeter. Der Ausblick auf die umliegenden Berggipfel ist atemberaubend. Die Nacht verbringen wir in einer kleinen Berg- hütte, zu der unser Begleitfahrzeug unsere Sachen gebracht hat. Wir essen und schlafen in einem leeren, ausgefegten Kuhstall. Zum abendlichen Käsefondue kommt Rogers Familie. Die Nacht ist recht kalt. Mein Schlafsack ist für minus fünf Grad Celsius aus- gelegt, dennoch bin ich für die zusätzliche Wolldecke dankbar. Selbst im Sommer sind Wintersachen hier oben ein Muss. 27 27

während ich mich ziemlich kaputt zurückziehe und mich selig - und heute mal in richtiger Bettwäsche einkuschele. Der vierte Tag ist der kürzeste Reittag, daher können wir uns morgens Zeit lassen. Wir packen unsere Sachen, richten die Pferde und machen uns auf den Weg. Es ist der perfekte Tag für ein wenig Ruhe und Entspannung. Die Strecke ist heute meist eben oder leicht abschüssig. Wir reiten durch eine Landschaft, die mich an die Heide im Sommer erinnert. Überall blüht es in leuchtenden Lilatönen. Schließlich erreichen wir ein Waldgebiet, wo wir traben und galoppieren können. Die Pferde sind noch so frisch wie am ersten Tag. In fleißigem Schritt reiten wir über Brücken, auf schmalen Pfaden und durch urige Bergdörfer. Nach vier Stunden erreichen wir unsere letzte Hütte für die Nacht. Wir satteln die Pferde ab und reiten ohne Sattel zu den Weiden. Wir fühlen uns zurückversetzt in unsere Kindheit auf dem Ponyhof. Zum Abschluss gibt es Raclette, serviert von Roger höchstpersön- lich. Dazu lauschen wir traditioneller Musik und probieren den lokalen Schnaps. Am Morgen reiten wir Richtung Ranch. Heute wird viel geführt, da es fast nur bergab geht. Nach den langen Ritten empfinde ich das Gehen als angenehm. Während unserer letzten Mittagsrast verwöhnt uns strahlender Sonnenschein bei sommerlichen Temperaturen. Auf der Ranch angekommen satteln wir die Pferde ab und bringen sie in ihren weitläufigen Of- fenstall. Die Erholung haben sich die Pferde verdient. Sie haben alle zu einer unvergesslichen Reiterreise beigetragen. t a v i r p : s o t o F Mein Fripouille bekommt eine Abschiedsmöhre, bevor er sich zu seiner Herde trollt. Die Anstrengungen der letzten Tage sind ihm nicht anzumerken. Alle Pferde sind in einem guten Zustand bei allerbester Gesundheit. Roger, Stéphanie und ihr Team sowie die ganze Reittour kann ich wärmstens empfehlen. Ich sage lieben Dank für dieses einmalige Abenteuer in den Bergen. Wir werden herzlich vom ganzen Team verabschiedet, einige bleiben noch für eine Zusatznacht, andere kaufen den hofeigenen Bioladen leer, ich hingegen mache mich auf zu meinem nächsten Ziel: dem Matterhorn! Mira Kuhnhardt www.reiterreisen.com/alp005.htm Türkis leuchtet der Lac de Moiry Bergreiter-Glück am Gipfel Berghütten- dorf Chapelle Saint-Nicolas 29

Sportlich über Sand und Strand ... ... oder durch Wälder und Felder ... Die rasantesten PEGASUS Programme: Einführung Distanzreiten im Allgäu www.reiterreisen.com/algsta.htm Distanzreitwoche Einsteiger Marokko www.reiterreisen.com/mmesta.htm Berber & Oasen Trail Marokko www.reiterreisen.com/taf008.htm Araber Safari Lodge Namibia www.reiterreisen.com/okasta.htm Cevennen Trail Frankreich www.reiterreisen.com/loz008.htm Perigord & Atlantik Frankreich www.reiterreisen.com/ape008.htm Morvan Naturpark im Galopp www.reiterreisen.com/mor009.htm Katalonien im Galopp www.reiterreisen.com/ext005.htm Kappadokien sportlich: www.reiterreisen.com/cap008.htm Kappadokien Endurance Copetition www.reiterreisen.com/cap009.htm Devetaki Plateau Bulgarien www.reiterreisen.com/was008.htm ... wie im Allgäu bei der deutschen Meisterin Sybille Markart-Bäumer Beim Vet Check Selber laufen entlastet das Pferd Aufgrund ihrer Schnelligkeit und Ausdauer sind Araber die beliebteste Rasse bei Distanzrennen - wie hier bei der Arabersafari Lodge in Namibia Fotos: Gabriele Kärcher, privat 31 31

Katalonien Katalonien t a v i r p : o t o F rüner Norden rüner Norden 33 33

PEGASUS REITPROGRAMM Sieben verschiedene Angebote führen Sie hoch zu Ross durch Kataloniens schönste Regionen. Sie erleben Kultur und das mittelalterliche Erbe, ein sportliches Programm mit vielen Galoppstrecken oder Sternritte an der Costa Brava und deren Hin- terland. Eine Abenteuertour führt Sie in die Höhen der Pyrenäen, eine weitere Tour auf den Jakobsweg, und schließlich können Sie sich beim authentischen Viehtrieb als Cowgirl betätigen. https://www.reiterreisen.com/spanien.htm Länderinfo Katalonien Größe: 32 108 km² Einwohnerzahl: 7,7 Millionen Hauptstadt: Barcelona Sprache: Katalonisch, Spanisch, Aranesisch Religion: Überwiegend katholisch Währung: Euro Klima: Mittelmeerklima, in den Bergen voralpin Beste Reisezeit: April bis Oktober Seit 142 Jahren im Bau, Fertigstellung für 2030 anvisiert, vor 14 Jahren er- öffnet und längst das Wahrzeichen von Barcelona: Die Basilika Sagrada Família, erbaut von Antoni Gaudí Einmaliges Reiterlebnis auf edlen spanischen Pferden zwischen Pyrenäen und Mittelmeer Burg, Berge, Badebucht - in Tossa de Mar vereinen sich die Schätze der Costa Brava Halbwild lebende Pferde grasen in fast völliger Freiheit in den Höhen der Pyrenäen ) a i l í m a F a d a r g a S ( t e d u A e c i r t a P / y a b a x i p , ) r a M e d a s s o T ( o c l a F / y a b a x i p , l l a o K e n n o v Y , r e h c r ä K e l e i r b a G , t a v i r p : s o t o F 35 Cruzado IbericoDie Pferde Kataloniens sind die iberischen Pferde: Pura Raza Española, Hispano Araber, Lusitano. Im anspruchsvollen Gelände schätzt man besonders auch Cruzados, das sind Kreuzungen iberischer Pferde mit Vollblütern, Arabern oder Berbern. Sie vereinen die Qualität von PRE und Lusitano mit den Vorzügen der eingekreuzten Rassen. Das Vollblut bringt Adel und Schnelligkeit, der Araber Sanftmut und Grazie, der Berber Trittsischerheit und Nervenstärke.Cruzados bewähren sich gleichermaßen auf schnellen, langen und bergigen Reittouren. Aufgrund ihrer Nervenstärke, Trittsicherheit und Gehfreude garantieren sie reiterlichen Hochgenuss.Cruzados sind echte Allrounder und eignen sich je nach Typ auch für den Breitensport, vor allem für die Doma Vaquera, die Dressur spanischer Rinderhirten. Dass Cruzados keine Zuchtpapiere haben, stört ihre Fans nicht. Allerdings gibt es mittlerweile ein Zuchtbuch, in dem die Kreuzungen unter dem Name Cruzado Iberico eingetragen werden, sofern sie bestimmte Kriterien wie einen korrekten Körperbau erfüllen.Wie alle spanischen Pferde sind sie auch noch ausgesprochen typvolle Erscheinungen. Mit all ihren Qualitäten und dem Größenspektrum von 145 bis 170 cm Stockmaß sind Cruzados für die PEGASUS Trails die perfekten Partner.

and und Pyrenäen and und Pyrenäen Die einladende „Masia“ Die Unterkünfte bieten stilvolle Gemütlichkeit Picknick im Laubwäldchen Herbststimmung am Río Fluvià 37 Wie Goethes Zauberlehrling fühle ich mich zeitweilig bei mei-nem Ritt in den Hügeln und Ebenen Kataloniens: Das Wasser kommt dabei nicht nur von unten und beschränkt sich auch am Boden nicht auf die Flüsse und das Meer. Bereits an den ersten beiden Reittagen kündigt ein heftiger Wind den Wetter-umschwung an. Nach wochenlanger Trockenheit darf man in Katalonien endlich mit Regen rechnen. So erreichen uns Anfang November auf dem Costa Brava Trail die Ausläufer des Tiefs mit dem treffenden Namen „Blas“, das die Mittelmeerinseln mit mehrtägigem Sturm und Regen erschüttert. Zunächst aber kommen wir wohlbehalten in der wunderschö-nen Unterkunft, circa siebzig Kilometer nördlich von Girona an. Gerade vor Ausbruch der Corona Pandemie im März 2020 sind die Umbauarbeiten des Herrenhauses (spanisch „Masia“) zu einem charmanten Gästehaus abgeschlossen. Die Masias sind große Landhäuser aus Stein, und einige wurden in stilvolle Gästehäuser und Hotels umgebaut. Da unsere Gastgeberin Anne früher als erfolgreiche Architektin tätig war, hat sie ein Händ-chen für Stil. Die sieben Gästezimmer sind individuell gestaltet, ebenso liebevoll wie der Aufenthaltsraum und der Speisesaal mit Kamin. Dabei wurde viel Holz verwendet und alte Möbelstücke restauriert. Wir sind begeistert! Auch ein Pool ist vorhanden. Vom Balkon sehen wir die Pferdekoppeln, wo die Anglo Araber und spanischen Kreuzungen in kleinen Stuten und Wallachherden robust gehalten werden. Das ganzjährig milde Klima bietet sich dafür bestens an. Unsere kleine Reitgruppe besteht aus zwei Deutschen, einer Holländerin und einer Französin. Alle sehr unkompliziert und reiterlich fit, und auch die Pferde sind perfekt trainiert. Da steht einer flotten Tour nichts im Weg. Reitführerin Luzy ist ebenso wie Gründer Ramon dem Distanzreiten verfallen, so dass das Tempo bei den Ritten in Katalonien recht hoch ist. Zunächst starten wir aber für zwei Tage in die Berge. Mit je maximal 25 Kilometern sind die ersten Tage relativ kurz und eher ruhig. Bei leichter Be-wölkung reiten wir über kleinteiliges Ackerland, durch dichten Eichen- und Pinienwald bis zu einem hübschen Viersternehotel am Ufer des Río Fluvià. Zwischendurch halten wir Picknick und Siesta unter Pinien und neben duftenden Rosmarinbüschen. Im-mer wieder wird der Blick frei auf die Pyrenäen. Die hohen Berg-ketten im Hintergrund sind schneebedeckt, ein tolles Panorama! Beim Picknick dürfen der gute katalanische Rotwein, mehrere leckere Käsesorten und typische Salamis nie fehlen. Obwohl ich nie ein Fan von Rotwein war, überzeugt mich der leichte katalani-sche Wein, der hier nicht viel mehr kosten soll als Wasser und bei keiner Mahlzeit fehlt. Am Nachmittag machen wir es uns in der Lounge gemütlich, bevor wir am Abend im Michelin-ausgezeichneten Restaurant des Landhotels verwöhnt werden. Die Pferde trotzen derweil auf eigens errichteten Paddocks bei Luzerne und Kraftfutter dem immer stärkeren Wind. „Und sie laufen, nass und nässer... welch entsetzliche Gewässer... ach und hundert Flüsse stürzen auf mich ein...“

t a v i r p : s o t o F Die Pferde schätzen das viele Wasser Rast vor altem Gemäuer Köstlich: Käse, Wurst und Rotwein Novemberlicht in Katalonien Gute Laune trotz schlechtem Wetter 39 39 Die Sonne ist uns zum Abschluss gnädig. So genießen wir end-lich eine lange Mittagspause an einer Ruine im Pinienwald. Bei zwanzig Grad ist auch eine Stunde Siesta drin, traumhaft! Genau so hatten wir uns das vorgestellt, und genau so darf man es eigentlich auch erwarten, selbst im November. Am nächs-ten Morgen genießen wir noch einmal Annes hausgemachte Marmeladen, das gute Olivenöl und frischen Orangensaft, dann heißt es Abschied nehmen von den herzlichen GastgeberInnen und den liebenswerten Pferden, die nur aufgrund ihrer unhand-lichen Größe nicht ins Gepäck der ein oder anderen Mitreiterin wandern... Jessica Kiefer www.reiterreisen.com/stw008.htm

3. Tag In langen Galoppaden erreichen wir Besalú, ein Juwel der Ro- manik. Während die Pferde verschnaufen, besichtigen wir den Ortskern der mittelalterlichen Stadt . 4. Tag: Über die Brücke von Sadernes reiten wir ins Tal des Fluvià. Bei seinem Zusammenfluss mit dem Llierca beginnt der historische Schmugglerweg. Am Abend erleben wir das nächtliche Flair von Besalú. 5. Tag: Steil bergauf geht es in den verlassenen Ort Talaixà. Bergab führen wir die Pferde. Abends erreichen wir das Bergdorf Beget. Hier begeistern uns alte Gebäude und Nouvelle Cuisine mit lokalen Gerichten und bestem Landwein. 7. Tag: Heutiges Highlight: wir erreichen den höchsten Berggipfel der Tour. Den Sommer über weiden hier Kühe und Wildpferde, während hoch im Himmel Adler ihre Kreise ziehen. Nach den Tagen in der Wildnis freuen wir uns auf den quirligen Ort Campordon. 6. Tag: Nach dem Frühstück reiten wir Richtung Espinavell, einem Schmugglerdorf aus dem 16. Jahrhundert nahe der franzö- sischen Grenze. In unserem kleinen Berghotel werden wir mit Spezialitäten dieses Familienbetriebes verwöhnt. 8. Tag: Trotz nachwirkendem Glücksgefühl fällt der Abschied von den Pferden und den neu gewonnenen Freunden schwer. Zum Schmuggler- trail gibt es ein tolles Video auf YouTube: Fotos: Yvonne Koall / www.yvisway.de/ 41

Eldorado für Entdecker Eldorado für Entdecker Kolumbien Kolumbien 434343 Nach dem Mittagspicknick gelangen wir in ein Gebiet, das an die Toskana erinnert. Goldene Getreidefelder und violett blühendeArtischocken prägen das Landschaftsbild. Die Sonne verwöhnt uns auf einem langen Nachmittagsritt. Nahe Gangi erreichen wir unser Landhotel, die Villa Raino, ein stilvoll renoviertes Herren-haus. Die Pferde teilen sich heute eine riesige Wiese mit den Schafen des Hofbesitzers. Dieser begrüßt uns mit süßen Aperi-tifs. Nach einem abendlichen Bad im Pool wird das mehrgängige Abendessen mit bestem sizilianischem Wein serviert. Am nächsten Morgen brechen wir auf in Richtung Capizzi. Nach einem langen Galopp erreichen wir eine bewaldete Hochebene. Im Schatten der Bäume machen wir eine ausgedehnte Mittags-rast. Anschließend geht es über einen breiten Forstweg durch den duftenden Mischwald an dessen Ende wir ein Stück die Straße entlangreiten.Capizzi liegt zwischen Vieh- und Pferdeweiden. Schließlich er-reichen wir einen kleinen Bauernhof, wo die Pferde übernachten. Der Hofbesitzer züchtet sizilianische Schweine, die wie kleine Wildschweine aussehen. Die Ferkel entwischen durch Löcher im Zaun und nähern sich unseren Pferden, die sich nicht weiter daran stören. Eines der Ferkel landet später fürs Abendessen auf dem Grill.In den folgenden Tagen geht es in die Wälder, über Almwiesen und an die Seen des Nebrodi Naturparks. Wir bewegen uns auf und ab auf rund 1000 Metern Meereshöhe. Die folgende Nacht verbringen wir nahe dem See Trearie in einem einfachen Land-haus. Reitführer Paolo ist auch Koch und kredenzt am knistern-den Kaminfeuer Gnocchi mit Pistaziensoße. Zum Dessert gibt es Cremeschnitten mit dem Namen „Testa del Turco“ (Kopf des Türken), was eine Anspielung an den Sieg der Normannen über die Türken ist. Auf Sizilien, muss man wissen, sind bereits viele verschiede-ne Völker einmarschiert. Römer, Araber, Türken, Normannen, Deutsche, Griechen und Karthager, alle haben auf der Insel ihre Spuren hinterlassen. Im Naturpark MadonieDie reinste MondlandschaftIm vegetationsreichen Nebrodi Nationalpark

r e h c r ä K e l e i r b a G , t a v i r p : s o t o F Folklore auf der Plaza von Villa de Leyva In den Tiefen der Urwälder tummeln sich Tapir, Gürteltier, Jaguar und Puma, Faultier, Bären- und Affenarten. Raus aus der Wildnis und rein ins pralle Leben - dazu laden ko- lumbianische Städte ein. Die temperamentvolle afro-karibische Kultur bietet Konzerte, Tanz, Pop, Rock und Klassikmusik. Wer an Kolumbien denkt, denkt auch an Kaffee. Im feucht- warmen Klima des Andenhochlandes gedeiht der Kaffee vortrefflich, und die riesigen Kaffeeplantagen sind ein weiteres Besucher-Highlight. Kaffeefreunde verlassen das Land nicht ohne Verkostung des „Tinto“, eines milden schwarzen Kaffees mit Zucker. PEGASUS verbindet die Highlights des Landes mit unvergess- lichen Reiterlebnissen. Ob Kolumbien gefährlich ist? Nun, Einheimische sagen: „das einzige Risiko ist, dass du hier bleiben willst“. Farbenpracht bei Obst und Gemüse... ... und in den Straßen Traditionelle Terracotta-Kunst PEGASUS REITPROGRAMM Länderinfo Kolumbien Die reiche Kultur und Natur Kolumbiens mit einem gelungenen Reiterlebnis zu verbinden, das ist das Angebot der PEGASUS Program- me. Drei verschiedene Touren führen Sie durch Urwäl- der, über Bergketten und durch abgelegene Dörfer. Auf jeder Tour werden Sie mit Kaffee, Früchten und landestypischen Gerichten verwöhnt. www.reiterreisen.com/kolumbien.htm Größe: 1 142 000 km² Einwohnerzahl: 51 Millionen Hauptstadt: Bogotá Sprache: Spanisch Religion: Überwiegend römisch-katholisch Währung: Kolumbianischer Peso Klima: tropisch mit verschiedenen Klimazonen, je nach Höhenlage Beste Reisezeit: ganzjährig 45 Ritt durch grüne Wildnis

der grosse hacienda trail der grosse hacienda trail Hacienda-Hopping könnte man das Reitabenteuer von Denise Neufeld nennen, denn sie taucht ein in kolumbianische Reit- und Lebensfreuden. Langsam beginnt es zu dämmern. Erste Sonnenstrahlen kämpfen sich durch das üppige Geäst der Bäume, erwärmen die Erde und lassen Kälte und Feuchtigkeit der Nacht im Nebel emporsteigen. Dunkle Umrisse mächtiger Baumriesen und sanfter Hügel zeich- nen sich am Horizont ab. Es ist sechs Uhr morgens, die Straßen sind noch leergefegt, als wir die Metropole Bogotá verlassen und schließlich Ubaté erreichen. Hier befindet sich die Hacienda, der Ausgangspunkt unseres Reitabenteuers für die nächsten Tage. Die Hacienda ist im Familienbesitz unseres Gastgebers Germán. Dessen Geschäftspartner Bernado führt uns durch das Anwesen. Das Haus ist über dreihundert Jahre alt und hat seinen histori- schen Charme bewahrt. Typisch für die spanische Kolonialzeit be- findet sich in der Mitte des Gebäudes ein großer Patio, ein offener Innenhof mit Sitzgelegenheiten. Vom Patio aus gelangt man in die Gästezimmer. Die Hacienda wird heute als Ferienhaus für die Familie oder Gäste genutzt. Die Zimmer sind in Schnitt und Größe unterschiedlich. Alle sind im alten Stil mit antiken Möbeln und Kronleuchtern eingerichtet. Zusätzlich gibt es noch ein heimeliges Kaminzimmer für kalte Tage, ein altes Bürozimmer und sogar eine kleine Kapelle. In der Küche werden über dem alten Holzofen die leckersten Ge- richte gezaubert. Früher war die Hacienda eine „Chicharia“, in der Chicha her- gestellt wurde. Das ist eine Art südamerikanischer Most oder vergorener Saft, auch bekannt als „Bier“ der Inkas oder Anden, der je nach Land oder Region aus unterschiedlichen Obst- und Pflanzensorten gewonnen wird. Der frühere Stall des Anwesens wurde zum Gästezimmer umgebaut. Nur die alten Sättel an der Wand zeugen noch von dieser Zeit. Die neuen Stallungen sind ungefähr fünf Gehminuten von der Hacienda entfernt. Nach einem köstlichen Kaffee und etwas Zeit zum Ausruhen ge- hen wir zum Stall. Die Gruppe besteht aus Engländern, Belgiern, Deutschen und US-Amerikanern. Am Fuß eines Berges liegen die Koppeln und die neuen Stallungen. Die Pferde sind ganzjährig draußen, daher werden die Boxen nur wenig genutzt. Das Stall- gebäude umfasst einen Aufenthaltsraum und eine ordentliche Sattelkammer, in der unterschiedliche Satteltypen zu sehen sind, vom klassischen englischen Sattel über Western- und McClellan- Sätteln, bis hin zu Damensätteln und den typischen südamerika- nischen Sätteln mit Schaffellüberzug. 47

Muli hält mit Die Sättel sind leicht und bequem Herde mit Muli Vorführung des Paso Fino Am nächsten Morgen geht es zunächst über einige Hügel in ein Dorf, wo wir an einem kleinen Laden Halt machen und ein paar erfrischende Getränke zu uns nehmen. Danach führt die Strecke weiter über Hügel und durch Wälder. Für besonderes Entzücken sorgt immer wieder das Muli, welches Germán reitet. Er ist ein echter Fan der Mulis, da diese trotz ihrer meist geringeren Größe sehr ausdauernd sind und mehr Gewicht tragen können als viele Pferde und dabei noch fleißig vorwärts gehen. Davon kann ich mich auch selbst überzeugen, als mir Germán das Muli überlässt und ich mich in einem spritzigen Galopp von seinen Qualitäten überzeugen kann. Wir können trotz der kürzeren Beine locker mit der Gruppe mithalten. Landschaftlich bekommen wir auf dieser Reittour richtig viel geboten – von den bereits erwähnten Wäldern, über weite grüne Ebenen, steile Bergpassagen bis hin zu einem wüstenähnlichen Felsterrain. Oft reiten wir durch kleine Dörfer oder machen Halt an historischen Haciendas, wo wir von den Gastgebern herzlich willkommen geheißen und vorzüglich verköstigt werden. Asado - Grillen auf südamerikanisch kleinen Gäste-Cabins, und einmal in einem modernen Hotel im Kloster Monasterio de la Candelaria, dem ältesten Augustiner- kloster Lateinamerikas. Letzte Etappe unseres Rittes ist der Ort Villa de Leyva. Er gilt mit seinen gepflasterten Straßen und weißen Fassaden als der schönste Kolonialort des Landes. Sein riesiger Hauptplatz im Ortszentrum diente schon in einigen Hollywoodfilmen als Kulisse, zum Beispiel bei Zorro. Neben der üppigen Natur und der Landschaftsvielfalt lernen wir viel über die Kultur und die spannende Geschichte Kolumbiens. Mit dieser Bereicherung verabschieden wir uns schweren Herzens von unseren sympathischen Guides und den liebgewonnenen Pferden. Denise Neufeld Alle Unterkünfte sind charmant, und jede hat ihren besonderen Stil. Die alten Gebäude sind liebevoll restauriert und eingerichtet. In den Bergen übernachten wir einmal in einer Art Öko-Lodge mit www.reiterreisen.com/ col008.htm Fotos: privat 49

Iberisch Die iberische Reitweise stammt wie das Westernreiten von der Arbeitsreiterei der Vaqueros, das sind die spanischen Rinderhir- ten. Ihre Pferde werden auf hohe Versammlung und gleichzeitig auf Spurtstärke und Wendigkeit trainiert. Der Reiter sitzt tief im Sattel und hält die Zügel in einer Hand. Die andere Hand ist frei für die Garrocha, eine lange Stange, mit der der Vaquero Rinder treibt und trennt. Der Herkunft entsprechend sind vor allem iberische Pferde, also Andalusier und Lusitano dafür geeignet, aber auch Hispano-Araber und die in Spanien populären „Tres Sangres“, das sind Kreuzungen aus Andalusier, Englischem Voll- blut und Araber. Klassisch / Barock Das ist die Reitkunst der alten Meister, die an den Höfen ent- wickelt und ausgeübt wurde. Tatsächlich liegt ihr Ursprung in der spätmittelalterlichen Kriegsreiterei. Höchste Versammlung bei gleichzeitiger Leichtigkeit ist das Gebot. Schwierige Dressur- lektionen wie Piaffe, Passage und Pirouette stammen aus der klassischen Reiterei und haben den Weg in den Dressursport gefunden. Darüberhinaus gehören die schwierigsten Lektionen, die Schulen über der Erde, zur Klassischen Reitweise. Das sind Levade, Courbette, Kapriole. Für diese Übungen eignen sich die Barockpferde: Andalusier, Lusitano, Lipizzaner, Knabstrupper und Friese. Arbeitsreitweise In Ländern wie der Mongolei oder Kirgisistan ist das Reiten vor allem eins: Arbeit. Pferde dienen zum Transport oder zum Treiben und Hüten von Viehherden. Das bedeutet stundenlanges Reiten, bei Bedarf Schnelligkeit und Geschicklichkeit, Kraft, Nervenstärke und Gesundheit. Reiter dieser Völker achten nicht auf Haltung, Ästhetik oder Perfektion. Daher wirkt ihr Reitstil auf uns teilweise grob und gewöhnungsbedürftig. Doch ihre Pferde leben zumeist in größtmöglicher Freiheit und sind daher robust und wider- standsfähig. Unterm Strich geht es ihnen vermutlich gar nicht so schlecht. Wanderreiten Wanderreiter sitzen wie Cowboys stundenlang im Sattel. Dau- ernde Zügelanlehnung, Spannung, Schenkeldruck sind da nicht sinnvoll. Man gibt wie beim Westernreiten eher Impulshilfen. Die berühmte Autorin und Pferdekennerin Ursula Bruns entwi- ckelte die leichte Reitweise für Freizeit- und Wanderreiter. Sie setzt sich aus Elementen des Englisch- und des Westernrei- tens zusammen und ist schonend und entspannt für Zwei- und Vierbeiner. Als Ausrüstung sind bequeme Westernsättel genau- sogut geeignet wie leichte Englischsättel. Man reitet mit Trense, Kandare oder gebisslos. Je nach Reiseziel erwarten Ferienreiter bei den PEGASUS Part- nern auch landestypische Sättel und Zäumungen. Eine kurze Einweisung ist natürlich immer gegeben. 51

Hoch hinaus in TTranssilvanien Hoch hinaus in ranssilvanien Des Nachts treibt Dracula sein Unwesen, Wölfe heulen und Bären brechen durchs Dickicht. Geister sollen in alten Schlössern und in den Höhen der Karpaten wirken. Transsilvanien ist das Reiterland für Furchtlose. t a v i r p : s o t o F 53 53

Familie Braunbär Schloss Bran - das Dracula-Schloss Wie vor Jahr und Tag Begegnung mit freilebenden Kühen Die Kunst des Käsemachens PEGASUS REITPROGRAMM Länderinfo Rumänien Reiterinnen und Reiter, die das Abenteuer suchen, sind hier rich- tig, denn in Rumänien schätzt man schnelle Ritte und Kletter- touren zu Pferd. Einen Einblick in die Geschichte Rumäniens bieten Schlösser und Burgen, die zum Teil verfallen, zum Teil liebevoll saniert sind. In den Städten dienen sie als Museen, auf dem Land als Gästehäuser und / oder als Wohnsitz adeliger Erben. PEGASUS führt seine Gäste sowohl zu historischen Schlössern als auch in die Tiefen der Wälder, die Höhen der Karpaten und vermittelt den schlichten Charme des rumänischen Landlebens. Die Wahrscheinlichkeit, Bären zu treffen ist dabei ungleich größer als die Gefahr, dem Grafen Dracula zu begegnen. 55 Berge, Seen, Wälder, aber auch das kulturelle Erbe Rumäniens decken die PEGASUS Reitprogramme ab. Ob Sie im königlichen Landsitz oder in einfacher Berghütte übernachten – am Tag bringen Sie die verlässlichen Pferde unserer Partner zu den Schätzen Rumäniens. Abenteuerlustige Reiter kommen bei den Trailritten voll auf ihre Kosten.https://www.reiterreisen.com/ osteuropa.htmGröße: 238 398 km²Einwohnerzahl: 19 MillionenHauptstadt: BukarestSprache: Rumänisch, UngarischReligion: Überwiegend Rumänisch-orthodoxWährung: Rumänischer LeuKlima: Gemäßigt. Je nach Region maritm, kontinen-tal oder mediterranBeste Reisezeit: April bis Oktober

Beste Versorgung, mal beim Picknick... ... mal luxuriös... ... doch zuerst sind die Pferde dran Canter is coming up 57 Acht Jahrhunderte lebte die adlige Familie Kálnoky in Miklósvár, bis die rumänischen Faschisten die Großeltern des jetzigen Grafen aus dem Land vertrieben. Seit Graf Tibor Kálnoky 2004 in das Schloss seiner Vorfahren zurückkehrte, kümmern er und seine Frau Anna sich um den Wiederaufbau des Familienbesitzes, die Restaurierung der verfallenen Dörfer und den Kampf gegen die Armut. Zur Finanzierung bietet die gräfliche Familie Reitausbildung und Wanderritte an. Die Gäste kommen aus aller Welt. Denn kaum irgendwo in Europa gibt es solch grenzenlose Freiheit für Pferd und Reiter. Keine Zäune, keine Tore, nur wenige vorgegebene Wege. Im Stone Pub in Miklósvár treffen wir Anna Kálnoky. Die 59jährige Gräfin ist studierte Veterinärin und seit ihrer Kindheit mit Pferden und der Reiterei vertraut. Sie kennt die Gegend und hat die Reitstre-cke und Übernachtungsmöglichkeiten geplant. Aus ihrem Stall kommen auch die Pferde, mit denen wir am nächsten Morgen aufbrechen: trittsichere Huzulen, Shagya-Araber, Araber-Kreuzungen und Lipizzaner. Schon bei der Anmeldung haben wir Größe, Gewicht und Reitkenntnisse angegeben. Nun möchte Grä-fin Anna uns persönlich kennenlernen, bevor sie die passenden Pferde aussucht. Diese Aufgabe nimmt sie sehr genau, denn ein Wechsel der Pferde während des fünftägigen Trails ist nur schwer möglich. Am nächsten Morgen bringt Fahrer Sultan uns zu den Ställen nach Sepsiköröspatak. Dort stehen die Pferde schon gesattelt für uns bereit. Für mich hat Anna eine 15jährige elegante und sehr lebendige Lipizzanerstute ausgesucht. Im Paddock überprüft die erfahrene Pferdefrau noch einmal ihre Wahl. Hochkonzentriert steht sie in der Mitte der Bahn und beobachtet uns mit Argusaugen. Die Sicherheit der Reiter liegt ihr ebenso am Herzen wie das Wohlbefinden ihrer geliebten Pferde. Und dafür hat sie ein gutes Auge. Meine Lipizza-nerstute Alma und ich sind von der ersten Runde an ein harmonisches Team. „Früher hätte ich mir nie-mals vorstellen können, meine Pferde zu verleihen“, verrät die Gräfin und fügt hinzu. „Aber die Zeiten haben sich geändert.“ Seit nunmehr zwanzig Jahren führen ihre Familie samt Team den Reitbetrieb.

t a v i r p : s o t o F 59 ...und seltener mit Bären Begegnung mit Bauernfamilie... Am späten Nachmittag erreichen wir unser Tagesziel Kisbacon. Jeden Abend übernachten wir an einem anderen Ort: in typisch transsilvanischen Gasthäusern, privat bei einer Jägerfamilie und heute in einer Wanderherberge mitten im Wald. Es herrscht ver-gnügte Stimmung, wie auf einem Klassenausflug. Schnatternd verteilen wir uns auf die Zimmer, in denen unser Gepäck schon wartet. Sultan fährt es jeden Tag zu unseren Unterkünften. An jedem Ort werden wir herzlich empfangen und köstlich bekocht. Hier in Kisbacon sind wir bei einem einheimischen Ehepaar zum Abendessen eingeladen. „Herzlich willkommen in unserem Haus“, begrüßt uns „Lady Martha“, wie uns Mátyás die Gastgeberin vorstellt: Eine Dame um die achtzig Jahre, die über das ganze Gesicht strahlt. „Ich freue mich, dass ihr in unser kleines Dorf gekommen seid.“ Stolz fügt sie hinzu: „Es gibt kein schöneres auf der ganzen Welt.“ Dann schenkt sie erst einmal großzügig eine Runde selbstge-brannten Pálinka aus. Der traditionelle süße Obstschnaps ist eine ungarische Spezialität. Die Einheimischen servieren ihn zu jedem Anlass.Kaum ein Zentimeter Platz ist mehr auf dem üppig gedeckten Tisch: Tomaten und Paprika, selbstgebackenes Brot, Auberginen-creme, Kohlrouladen, Käse. Alles aus dem eigenen Garten und hausgemacht. Nach dem Essen führt uns Martha in einen Nach-barraum. Dort steht ein riesiger traditioneller Holzwebstuhl. Vor allem im Winter, wenn im Gemüsegarten nichts mehr zu tun ist und der Schnee sich vor der Haustür türmt, fertigt sie hübsche Decken, Servietten und Geschirrtücher, die sie an ihre Gäste verkauft. Zum Abschied drückt sie uns stolz eine kleine bunte Broschüre über ihre Heimat in die Hand. Erdóvidék-Waldland lautet der Titel. So wird ihre Heimat im Volksmund genannt. Wilde Berge, sanfte Hügel und riesige Waldgebiete. Diese be-heimaten nicht nur Füchse und Wölfe, sondern vor allem auch Bären. Über 6000 geistern durch die Wälder. Transsilvanien hat die größte Braunbärenpopulation in Europa. Die Bären sind friedliebend, können aber gefährlich werden, vor allem wenn man sie überrascht. Transsilvanien ist eines der letzten unberührten Naturgebiete Europas. Und diese einzigartige Wildnis fasziniert auch König Charles. Seit 1989 reist er regelmäßig nach Rumänien. Er kommt meist während des Sommers, um Ruhe und Einkehr zu finden. Dann wandert er mit Graf Tibor Kálnoky durch die einzigartige Landschaft. Die beiden sind weitläufig miteinander verwandt, vor allem aber verbindet sie eine persönliche Freundschaft.2009 kaufte Charles in dem verträumten Örtchen Zalánpatak einen bescheidenen Landsitz: vier kleine und liebevoll renovierte Häuschen, Stall und Scheune, abgelegen am Waldrand und nur über eine Schotterstraße zu erreichen. Das idyllische Gästehaus bietet Platz für zwölf Übernachtungsgäste. Und das Besondere: Wenn der Monarch und sein Gefolge abwesend sind, werden alle Zimmer und sogar das Königsbett auch an Gäste vermietet. So kommen wir am Ende unseres Rittes tatsächlich in den Genuss, im königlichen Anwesen zu übernachten. Am nächsten Tag reiten wir zurück nach Sepsikőröspatak. Schwitzend, aber glücklich erreichen wir am frühen Nachmittag die Ställe, wo uns Gräfin Anna erwartet - erfreut, dass Reiter und Pferde wohlbehalten zurück sind. Darauf und auf eine großartige Reitwoche stoßen wir zum Abschied an. Natürlich mit Pálinka.Sultan fährt uns zurück nach Zalánpatak. Die letzte Nacht vor der Abreise schlafen wir noch einmal im Gästehaus des englischen Königs. Nach dem Abendessen ziehen wir uns in unsere Zimmer zurück. Dunkelheit hüllt die Häuser ein. Am tiefschwarzen Him-mel funkeln die Sterne. Irgendwo im Dorf bellen ein paar Hunde. Und in der Ferne? Ist das ein Wolf, der da heult?Adrienne Friedlaenderwww.reiterreisen.com/dra007.htm

Csaba führt die Gruppe an t a v i r p : s o t o F Hattest du je ans Auswandern gedacht, und wie kam es dazu? Das hat sich zufällig gefügt. In Deutschland war ich als Geigerin in einem Orchester tätig. So sehr ich die Musik auch liebe, so sehr hatte ich den Wunsch, etwas wirklich „Eigenes“ zu machen. 2016 machte ich über Pegasus eine Reiterreise nach Rumänien und traf Csaba, meinen heutigen Lebenspartner. Die Karpaten mit ihrer einmalig schönen Natur und ihrer wilden Ursprünglichkeit haben mich sofort verzaubert. Und natürlich auch Csaba, seine Lebensart und sein Umgang mit den Pferden. So fuhr ich 2017 wieder in die Karpaten, und 2018 zog ich ganz dorthin. Wie würdest du deine jetzigen Landsleute beschreiben? Die Menschen sind entspannter als in Deutschland. Das hat Vor- und Nachteile. Burnout oder Depressionen gibt es hier weniger. Dafür ist es schwieriger, zuverlässige Mitarbeiter zu finden. 3. Gibt es etwas, das du an Deutschland vermisst? Ganz ehrlich? Das Essen. Und zwar vor allem die süddeutsche Küche, mit der ich groß geworden bin. Hier gibt esnleckere Ge- richte, aber trotzdem freue ich mich jedes Mal, wenn ich meine Eltern besuche, auf Linsen mit Spätzle und Saitenwürstle. Wie viele Pferde habt ihr? Hast du ein Lieblingspferd? Aktuell haben wir 28 Pferde, da sind aber auch einige Rentner dabei und ein paar Fohlen, die mit ihren Müttern im Herdenver- band aufwachsen. Die Pferde leben ganzjährig auf der Alm. Wir haben knapp vierzig Hektar Land, da laufen die Pferde jeden Tag runter zur Quelle, dann zum Salz, von dort aus wieder zum Heu. Das alles im bergigen Gelände. So sind unsere Pferde immer fit, ausgeglichen und trittsicher. Wie Bergziegen. Mein absoluter Liebling ist unser „Paulchen“. Ein einmaliges Pferd, sehr dynamisch, stark und ausdauernd. Mit ihm habe ich viele Ritte geführt. Leider ist er wegen einer Arthrose nicht mehr reitbar. Er genießt jetzt seinen Ruhestand auf unseren Wiesen. Was macht euer Konzept so besonders? Unser Hof liegt auf 1250 Metern am Rande des Hasmas National- parks. Wir leben da wo sich Bär und Wolf „Gute Nacht“ sagen. Wasser beziehen wir aus einer Bergquelle und für den Strom haben wir Solarpaneele auf den Dächern. Die Blockhäuser baut Csaba selbst. Das Holz dafür holen wir mit Pferden aus dem Wald. Überhaupt machen wir vieles selbst. Wir haben Graurin- der, die sorgen dafür, dass unsere Tiefkühltruhe immer voll ist. Und meine Hühner liefern täglich frische Eier. Aber es gibt natür- lich auch Härten. Im Winter ist der Weg ins Tal und zurück oft nicht mal mit dem Jeep zu machen. Dann holen wir den Wochen- einkauf mit Packpferden. In die Packtaschen von unserem Pony Vidam passen zwei Gasflaschen, sein Kumpan Gazsi trägt alles andere von Brot über Hundefutter und Salat. Welchen Stellenwert haben Pferde für die Bevölkerung? Für viele Bauern ist das Pferd einziges Transportmittel. Besonders im ländlichen Raum sieht man noch Pferdefuhrwerke. Auf dem Land wird vieles so gemacht wie in Deustchland vor hundert Jah- ren. Anders in den modernen Metropolen wie Bukarest. Hier gibt es Ikea, Kaufland usw. Der krasse Gegensatz zeigt sich, wenn ein altes Pferdefuhrwerk vor der schillernden Shopping Mall parkt. Wie steht es mit dem Tierschutz in Rumänien? Der Tierschutz ist ein schwieriges Thema. Pauschal kann man aber nicht sagen, dass es den Tieren hier schlechter geht als in Deutschland. Viele Bauern halten ihr Vieh auf Weiden. Wenn wir im Sommer über die Almen reiten, freuen wir uns an den glück- lichen Kühen, Ziegen und sogar Schweinen. Trauriger sind die Bilder von Kettenhunden oder manchen Kar- renpferden in fragwürdigem Zustand. Das Problem ist die Armut. Wenn die Familie selbst kaum Geld hat für Essen, dann kann sie auch keinen Hufschmied bezahlen. Markus Raabe von Equiwent (https://equiwent.org/rumaenien/ ) leistet seit vielen Jahren einen großartigen Betrag für den Tier- schutz in Rumänien. Er bringt Menschen in Lohn und Brot und bietet Ausbildungsplätze an, zum Beispiel zum Hufschmied. Hast du noch besondere Reisetipps für Rumänien? Das Land hat viel zu bieten, zum Beispiel das zweitgrößte Bio- sphärenreservat Europas im Donaudelta, eine Wildnis, in der man ohne Verbote wandern und zelten kann. Und natürlich ist Rumänien ein Reiterland. Auf unseren Trails treffen wir oft tagelang keine Menschenseele. Man ist mal richtig weg von allem und kann abschalten von Lärm, Stress und Hektik. Die Menschen sind herzlich und Touristen gegenüber aufge- schlossen. Gäste werden schon mal irgendwo im Nirgendwo zum Schnaps in einer Sennerei eingeladen. Vielen Dank, Katrin! Katrin und Csaba bieten mehrere Wildnisritte an: Hasmas Nationalpark Ritt: www.reiterreisen.com/has007.htm Auf den Spuren der Bären: www.reiterreisen.com/bae008.htm Karpaten Abenteuer Ritt: www.reiterreisen.com/kar015.htm 61 61

Die Fahrt in den Norden der britischen Insel scheint wie eine Rei- se in die Vergangenheit. Düstere Dörfer aus grauen Steinhäusern scheinen seit Ewigkeiten unverändert. Die Menschen sind urtüm- lich und geerdet. Auf der Suche nach schottischen Originalen lande ich einen Volltreffer. Ewan Cameron Ormiston aus Newton- more, 85 Jahre alt, Pferdezüchterlegende, Erfinder des Ponytrek- kings als Sport und Züchter der schottischen Highlandponys. Der Ursprung dieser Rasse reicht bis in die Eiszeit zurück. Im Lauf seiner Geschichte diente das kräftige Pferd Bauern, Bürgern und Adel. Sogar Königin Elisabeth liebte und züchtete die Rasse auf ihrer schottischen Sommerresidenz, Schloss Balmoral. Cameron kennt die Queen persönlich, denn er war in Sachen Pferdezucht in ihren Diensten. Cameron ist ein Urgestein wie seine Ponys. Schon seit 200 Jahren züchtet seine Familie Ponys und Rinder in deren Heimat, dem schottischen Hochland. Der alte Mann kümmert sich rührend um mich, kocht mir Suppe und lädt mich ein zur Kontrollfahrt auf seine Weiden. Mit ein paar Futtereimern im Heck rumpeln wir im klapprigen Defender los. Die Ponys kommen freudig angetrabt, als sie das Fahrzeug erblicken. Wissen sie doch, von Cameron gibt es immer ein paar Streicheleinheiten und was zu mampfen. Cameron schwört auf die Qualitäten des urigen Kleinpferds, das stark genug ist, Schwergewichte zu tragen, ruhig genug, Kin- dern und Reitanfängern Sicherheit zu geben, robust genug, um halbwild im rauen Hochland zu leben und sportlich genug, um im Springen, in der Dressur und im Fahren Pokale zu gewinnen. Obwohl, von Highlandponys im Sport hält Cameron wenig. Es gibt auch hier Bestrebungen, den Typ durch Veredelung feiner und leichter zu gestalten. In dem Punkt ist er einer Meinung mit der Königin: auch sie wäre not amused, würde man den typvollen Highlander zum Einheitssportpferd „veredeln“. Nicht nur die Queen, auch Cameron ist mittlerweile verstorben und ich hoffe, ihr Vermächtnis bleibt den heutigen Highlandpony- Liebhabern eine Mahnung. Cameron und seine „Babys“ Typvolle Stute mit Nachwuchs Fotos: Gabriele Kärcher / www.sorrel.de 63 63 Fotojournalistin Gabriele KärcherBilder, Abenteuer und Erkenntnisse meiner Reisen:FOLLOW the HORSESEvipo Verlag160 Seiten, EUR 29,80www.sorrel.de/die-pferde-weltreise/Highland PonyKräftiger, kompakter KörperbauAlle Farben, keine ScheckenRobust, anspruchslos, freundlich, ausgeglichenÜppiges LanghaarStarkes, vielseitiges Reit- und ArbeitspferdStockmaß 136 cm bis 148 cm

Die ungewöhnlichsten Tiere Weltrekord 11 125 Pferde und Reiter nahmen an der weltgrößten Pferde- parade teil, die damit ins Guiness Buch der Rekorde kam. Sie fand am 9. August 2013 in der Mongolei statt und umfasste eine Fläche von vier Quadratkilometern. Die Mongolei ist ohnehin ein absolutes Pferdeland. Ein Wanderritt durch die Mongolei gehört unbedingt auf die „To do Liste“ aller Reiterreisenden. Reiten und Kochen Gutes Essen ist ein wichtiger Bestandteil der Reiterreisen. Bei einigen können Sie sogar die Zubereitung landes- typischer Gerichte lernen. Bei der Guanajuato Naturexpedition in Mexiko können Sie sich zeigen lassen, wie man Guacamole und Tacos macht oder auch Margarita-Cocktails mixt. Auf Kreta können Sie sich an Tzatziki, Moussaka usw. versuchen. In Umbrien können Sie bei der Olivenernte dabeisein und sogar Ihr eigenes Olivenöl fertigen. Costa Rica ist ein Wunderland der Artenvielfalt. Beim Carara Küsten Trail können Sie u.a. auf folgende seltenen und außer- gewöhnlichen Tiere treffen: Agouti, Faultier, Nabelschwein, auch Pekari genannt, Tayra und das extrem seltene Jaguarundi. Die lustigsten Tiere Madagaskar ist bekannt für seine ganz eigene Tierwelt, vor allem für die possier- lichen Lemuren. Sie haben die Möglichkeit, äußerst zutrauliche Vari, Katta, Aye-Aye und Maki im Lemurenpark hautnah zu erleben. Indien exklusiv Die indischen Marwari Pferde, bekannt für ihre sichelförmigen, nach innen gedrehten Ohren, dürfen nicht exportiert werden. Einige der wenigen Marwaris, die Indien verlassen durften, finden sich auf Sri Lanka, wo Sie die edlen Pferde bei den PEGASUS Reitsafaris reiten können. Der Abenteuerreiter Einmal quer durch Amerika führte der Wanderritt von Günter Wamser, der von Patagonien bis nach Alaska rund 40 000 Kilo- meter zu Pferd zurücklegte und damit einen Rekord aufstellte. Ein Vortrag über dieses unglaubliche Abenteuer ist zu emp- fehlen! Wer dieses Erlebnis nachspüren möchte, findet bei den PEGASUS Wildnisritten von den Anden bis Kanada das richtige Programm. Fotos: www.abenteuerreiter.de, Gabriele Kärcher, privat, WaSZI_pixabay.com (Salkantay), grattey/pixabay (Warzenschwein) spanhoved/ pixabay (Faultier), Dolvita 108/pixabay (Taco) 65

Im nächsten Heft: Im nächsten Heft: Im nächsten Heft: Im nächsten Heft: zu Pferd durch... zu Pferd durch... ...Australien ...Australien a ba b O K T O B E R 2 0 2 4 2 0 2 4 O K T O B E R ...Simbabwe ...Simbabwe ...Kreta ...Kreta Änderungen vorbehalten ...Usbekistan ...Usbekistan ...Frankreichs Südwesten ...Frankreichs Südwesten 67